Der Pelerinenmann

Die Selbstbefreiung der Buchenwalder Häftlinge, erzählt von ihrem Organisator

Ernst Haberland

Haberland leitete erfolgreich den Aufstand der Buchenwalder Häftlinge; Goldstein den Aufstand des Warschauer Ghettos. AHRIMAN betrachtete es schon lange als Ehrenpflicht, Goldsteins Aufzeichnungen den (damals nur westdeutschen) Lesern zugänglich zu machen, die ja von ihnen abgesperrt waren. Es lohnt sich, die Aufzeichnungen beider hervorragender Kämpfer an der richtigen Front miteinander zu vergleichen.



Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort des Herausgebers
  • Vorwort
  • Illegale Arbeit im RFB
  • Illegale Parteiarbeit
  • Die ersten vierundzwanzig Stunden bei der Gestapo
  • Ein durchtriebener Gestapospitzel
  • Schwerwiegende Entscheidung
  • Mein Sarg steht vor der Tür
  • Auf Transport zum »Volksgerichtshof«
  • Die Hauptverhandlung
  • Die Rache der Gestapo
  • Von der Lichtenburg nach Buchenwald
  • Vorarbeiter in der Buchbinderei
  • Mörder und Verbrecher herrschten
  • Im Häftlingskrankenbau
  • Ein wichtiger Parteiauftrag
  • Die Jugendgruppe
  • Der Sektor Mitte
  • Der Pelerinenmann
  • Zwei Aufstandspläne werden geboren
  • Der Luftangriff und die Ermordung Ernst Thälmanns
  • Dirlewanger blitzt ab
  • Dem Ende entgegen
  • Der Sturm in die Freiheit
  • Wir haben gesiegt
  • Eine abenteuerliche Fahrt
  • Meine Frau, meine Kampfgefährtin, ergänzt …
  • Vor neuen Aufgaben
  • Photographien, Dokumente
  • Flugblatt ‒ Vor westdeutschen Gerichten: Nazi müßte man sein

Ernst Haberland:

Ernst Haberland, geboren am 3. Dezember 1903, begann 1919 – nachdem die SPD mit Hilfe der präfaschistischen Freikorps die Novemberrevolution verraten und 40 000 Arbeiter ermordet hatte („einer muß der Bluthund sein“ – stolze Selbstbezeichnung Noskes) – in Essen eine Lehre als Dreher und trat 1922 der Kommunistischen Jugend Deutschlands bei, weswegen er im selben Jahr zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Nach seiner Entlassung setzte er seine – zu dieser Zeit illegale – politische Tätigkeit fort und wurde dafür 1924 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, kam aber 1928 aufgrund einer Amnestie für politische Gefangene frei.
Unmittelbar nach seiner Freilassung trat Ernst Haberland der KPD und dem Rotfrontkämpferbund bei und arbeitete bald führend in beiden Organisationen. Gleichzeitig war er Mitarbeiter im illegalen Nachrichtendienst der KPD. Ab 1933 Mitglied der KPD-Leitung des Ruhrgebiets, verhafteten ihn im März 1934 die Faschisten, und nach drei Jahren Gestapo-“Untersuchungshaft“ verurteilte ihn der von den Nazis eingesetzte „Volksgerichtshof“ wegen „Vorbereitung des Hochverrats“ zu drei Jahren Zuchthaus.
Daraufhin ins Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert, beteiligte er sich an der Leitung des illegalen Internationalen Lagerkomitees, das den bewaffneten Aufstand der Häftlinge vorbereitete, die noch vor dem Eintreffen der US-amerikanischen Soldaten die Wachleute entwaffneten und die Wachtürme besetzten. Es war das einzige Mal, daß es im Dritten Reich KZ-Häftlingen gelang, sich selbst zu befreien.
Nach der Niederlage des Faschismus arbeitete Ernst Haberland in Nordrhein-Westfalen 1946/47 in der Landesleitung der KPD, 1947/48 als Redakteur der KPD-Zeitung „Freies Volk“ und leitete dann die Personalabteilung der KPD-Landesleitung Düsseldorf.
Das Wissen, daß im Westteil Deutschlands unter der Besatzung der USA, Englands und Frankreichs mit Hilfe derselben Politiker und Industriellen wie im Faschismus – die zum Christentum gewendeten Nazis waren für die alliierten Siegermächte der zuverlässigste Garant, den Westteil Deutschlands zum Frontstaat gegen die Sowjetunion und deren Verbündete auszubauen – keine Änderung der politischen Verhältnisse zustande kommen konnte, gab für Ernst Haberland den Ausschlag, zwischen 1948 und 1952 geheimdienstliche Aufgaben für die UdSSR, später die DDR, zu übernehmen; 1949/50 war er zusätzlich Verlagsleiter der „Neuen Volkszeitung“.
1952 siedelte er in die DDR über, wo er zunächst in der „Gesellschaft für Sport und Technik“ (einer vormilitärischen Ausbildung z.B. in Motorsport, Fallschirmspringen, Tauchen, Sportschießen und Fliegen), ab 1957 im Ministerium für Nationale Verteidigung leitend für die militärische Ausbildung und den Aufbau der Nationalen Volksarmee zuständig war, „entsprechend meinen Erfahrungen und persönlichen Interessen“. Von 1963 bis zu seinem Ruhestand 1966 war Ernst Haberland Direktor des Armeemuseums in Potsdam. Er starb 1992 in Berlin.

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Reihe: Unerwünschte Bücher zum Faschismus Nr. 12
Ernst Haberland
Der Pelerinenmann
266 S.
EUR 12,80
ISBN: 978-3-89484-557-5
Erschienen April 2023

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