Der Reichstagsbrand

Eine wissenschaftliche Dokumentation

Walther Hofer, Christoph Graf, Friedrich Zipfel, Edouard Čalić

Bearbeitet und neu herausgegeben von Alexander Bahar


Eine Waffe für alle, die es nicht hinnehmen wollen, daß die Protagonisten des Nationalsozialismus wieder salonfähig und die wahren Täter zu Opfern hochstilisiert werden. Die Diskussion um den Reichstagsbrand ist so alt wie das Ereignis selbst, läßt sich doch hierbei in aller Klarheit zeigen, wie planmäßig die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Diese Tatsache wird von einer angepaßten Geschichtswissenschaft mehr und mehr bestritten und hart bekämpft. Die öffentlich geführte Kontroverse ist zugleich ein Lehrbeispiel dafür, wie die Presse funktioniert und wie Meinungen gemacht werden. Seit Jahren vergriffen, immer wieder Anlaß zu heftigen Polemiken und Angriffen gegen den international anerkannten Schweizer Historiker Walther Hofer und die Mitglieder des Internationalen Komitees Luxemburg, ist die vorliegende Dokumentation endlich wieder zugänglich – bearbeitet und erweitert um einige noch nicht veröffentlichte Schlüsseldokumente.
Ein Buch wider den ZEITgeist.



Inhalt

  • Editorische Notiz
  • Einleitung
  • Vorwort zum 2. Band der 1. Auflage, 1978
    Der Reichstagsbrand als nationalsozialistische Provokation
  • Der Reichstagsbrand aus der Sicht der Justizbehörden von 1933
  • Die schriftlichen und mündlichen Gutachten der Sachverständigen vor dem Reichsgericht im Oktober 1933
  • Expertise des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität Berlin vom 17. Februar 1970
  • Zeugenaussagen von Feuerwehrleuten
  • Karl Stephan: Brandentstehung und Brandablauf
  • Die Politische Polizei und der Reichstagsbrand
  • Marinus van der Lubbe und seine Hintermänner
  • Der unterirdische Gang
  • Heinz Leferenz: Die aussagepsychologische Beurteilung des Zeugen Grunewald in Verbindung mit der Begehung des ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais am 2.12.1975
  • Die Beseitigung unbequemer Mitwisser um die Reichstagsbrandstiftung
  • Anhang: Dokumentarischer Teil
  • Nachwort von Daniel Mayer (Ehrenpräsident der Internationalen Föderation für Menschenrechte)
  • Abkürzungen
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Personenregister

»... ist ... die bislang umfangreichste Untersuchung überhaupt zu diesem Schlüsselereignis in der Geschichte der faschistischen Machtergreifung. Sein Autor (bzw. wichtigster Teilautor des Verfasserquartetts), der Berner Universitätsprofessor und Schweizer Nationalratsabgeordnete Walther Hofer (Jahrgang 1920), ist der weltweit wohl bekannteste Reichstagsbrand-Spezialist und bezeichnet dieses Buch selbst als sein Lebenswerk. Mit diesem Buch – wenn es zur Kenntnis genommen, gekauft und gelesen wird, wozu der Rezensent hiermit nachdrücklich rät, zumal die Lektüre sehr spannend ist – dürfte die Alleintäterschaftstheorie ein für allemal der Vergangenheit angehören.«
Wiener Zeitung

»In der Tat haben die Vertreter der Mehrtäterschaftstheorie umfangreiches Material zusammengetragen, das auf gespenstische Vorgänge in der Brandnacht hinweist.«
Süddeutsche Zeitung

»Denn die Debatte über die Urheberschaft am Reichstagsbrand ist keineswegs erledigt. Sie tritt vielmehr mit einem neu aufgelegten Werk in eine neue Runde.«
Rheinischer Merkur

»Diese umfangreiche wissenschaftliche Analyse ist spannend wie ein Krimi.«
Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

»Die Lektüre des Bandes vermittelt eine eindrucksvolle Indizienkette zu Urheberschaft und Mitbeteiligung der Nazis am Reichstagsbrand. Wie bei den meisten Beweisführungen dieser Art – man denke etwa an die Kontroverse um die Ermordung Kennedys – bestehen auch hier zwangsläufig Restzweifel. Aus diesen wird von den Vertretern der These der Alleinschuld des Marinus van der Lubbe eine eigene Indizienkette aufgebaut. Dem Leser der Neuauflage der wissenschaftlichen Dokumentation, zu welcher der Bearbeiter Alexander Bahar ein prägnantes und angriffiges Vorwort geschrieben hat, bleibt es überlassen, sich seine eigene Meinung zu bilden.«
Neue Zürcher Zeitung

Walther Hofer:

Prof. Dr. phil. Walther Hofer (1920–2013) verfaßte zahlreiche Bücher und Aufsätze v. a. zur Geschichte des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkrieges, der internationalen Beziehungen und der Menschenrechte sowie zur Philosophie und Theorie der Geschichte. Das von ihm herausgegebene und kommentierte Werk Der Nationalsozialismus, Dokumente 1933 - 1945 wurde in acht Sprachen übersetzt. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeiten war er Professor für neuere Geschichte an der Universität Bern und gleichzeitig Direktor des Historischen Instituts. Seine Forschungen führten ihn an die Universitäten in Zürich und Berlin sowie an die Columbia Universität in New York. Hofer wurde in 1963 in den Schweizer Nationalrat gewählt, von 1968 bis 1980 war er Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, dort auch Präsident der Politischen Kommission des Europarates; anschließend Vorstandsmitgliedschaft in der Schweizerischen Gesellschaft für Außenpolitik. Hofer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Das bei Ahriman erschienene Buch
Der Reichstagsbrand. Eine wissenschaftliche Dokumentation
(Mithrsg. Edouard Calic, Christof Graf, Friedrich Zipfel) bezeichnet Hofer als sein Lebenswerk.

Zum Tod unseres Autors Prof. Dr. Walther Hofer: Ketzerbriefe 182



Christoph Graf:

Prof. Dr. phil. Christoph Graf ist Professor für Geschichte der neuesten Zeit, Archiv­kunde und Informations­systeme an der Universität Bern und Direktor des Schweizerischen Bundes­archives, Bern.



Friedrich Zipfel:

Prof. Dr. phil. Friedrich Zipfel war Professor für Geschichte der Neuzeit und der neuesten Zeit an der Freien Universität Berlin und Mitglied der Historischen Kommission des Landes Berlin.



Edouard Čalić:

Dipl. jur. Prof. Dr. phil Edouard Čalić war Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Rijeka und Vizepräsident sowie historischer Berater der Internationalen Union der Widerstands- und Verfolgtenverbände, Paris. Anläßlich seiner Tätigkeit als Auslands­korrespondent in Berlin wurde er von 1942 bis zum Kriegsende wegen seiner Gegnerschaft zum NS-Regime in Gefängnissen und im KZ Sachsenhausen festgehalten, wo er als Mitglied des geheimen internationalen Widerstands­komitees und als Vertrauens­mann des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz aktiv war; vor seiner Befreiung war er zum »Todesmarsch« der Häftlinge von Oranienburg nach Schwerin eingeteilt, überlebte ihn aber.

 



Reihe: Unerwünschte Bücher zum Faschismus Nr. 4
Walther Hofer, Edouard Čalić, Christoph Graf, Friedrich Zipfel (Hrsg.)
Der Reichstagsbrand
Eine wissenschaftliche Dokumentation
Bearbeitet und neu herausgegeben von Alexander Bahar
559 S., 22 Abb., 7 Faks., 2 Schaubilder, 3 Lagepläne
mit Personen-, Quellen- und Literaturverzeichnis
EUR 24,-
ISBN: 978-3-922774-80-8
(ISBN-10: 3-922774-80-6)
Erschienen 1992

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